GAL fordert: Münster-Pass auch für Wohngeld-Empfänger

Veröffentlicht in Westfälischen Nachrichten vom 07.12.2011 von Klaus Baumeister

Münster – Münsters Grüne möchten verstärkt Akzente in der Sozialpolitik setzen. Bei einem Pressegespräch stellten die Ratsmitglieder Jutta Möllers und Otto Reiners gestern zwei
Ratsinitiativen vor: die eine zum Münster-Pass, die andere zur Ausbildungsplatz-Beratung, wenn Münster 2012 Optionskommune wird.
Was den Münster-Pass betrifft, so freuen sich die Grünen über dessen große Akzeptanz. Dieses Sozialticket wird insbesondere von Hartz-IV-Beziehern genutzt, um ein verbilligtes 9-Uhr-Ticket für den Busverkehr zu erwerben.
„Das ist eine Erfolgsgeschichte“, so Reiners. Mit den Stimmen des inzwischen zerbrochenen Sechs-Parteien-Bündnisses aus SPD, Grünen, Linken, UWG, ÖDP und Piraten war der Münster-Pass 2010 eingeführt worden.
Reiners hält jetzt den Moment für gekommen, „einen Schritt weiterzugehen“. Konkret schlagen die Grünen vor, den Kreis der Berechtigten zu erweitern. So sollen auch Wohngeld-Empfänger sowie die Bezieher von Kindergeldzuschlägen in den Genuss der Münster-Pass-Vorteile kommen.
Überdies plädieren die Grünen für eine Kombination des Münster-Passes mit dem 60plus-Abo der Stadtwerke.
Dies würde bedeuten, dass Münsteraner, die älter als 60 Jahre sind und die sogenannte Grundsicherung beziehen, ein Monatsticket für den Busverkehr für 14,25 Euro erhalten. Ob die Grünen für diesen Vorschlag eine Mehrheit finden, ist offen. 2010 haben SPD und Grüne den Münster-Pass gemeinsam entwickelt, jetzt sind beide Parteien tief gespalten.
Beim Thema Optionskommune warnte Jutta Möllers davor, dass die Stadt Münster künftig für die Ausbildungsberatung von jungen Menschen aus Hartz-IV-Familien zuständig sei, während die Arbeitsagentur dies bei allen anderen übernehme. Die Stadtverwaltung sollte jetzt eine „zentrale Anlaufstelle“ für alle schaffen, in der ganz unterschiedliche Experten zusammenarbeiten.

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