„Wenig sinnnvoll“

Veröffentlicht in Münstersche Zeitung vom 16.04.2010

Podiumsdiskussion mit Landtagskandidaten im Schlaun-Gymnasium / Kritik von Schülern

MÜNSTER·Die Debatte hat etwas von Frontalunterricht: Auf der Aula-Bühne im Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasium sitzen sechs münstersehe Landtagskandidaten und diskutieren hitzig, während unten im spärlich beleuchteten Zuschauerraum rund 100 Schüler und einige Dutzend Senioren ihren Argumenten lauschen.

schlaun Spannung? Zuhörer bei der Wahlkampfdebatte. MZ-Foto Thiel

Die Debatte komme „gerade rechtzeitig zur heißen Phase des Wahlkampfs“, sagt Moderatorin Dr. Erika Bock-Rosenthal. Es soll eine harte Diskussion zur Bildung, der Teilhabe von armen Kindern und Rentnern an der Gesellschaft und Zukunftsinvestitionen werden.
„Wir wollen junge Schüler, von denen die meisten Erstwähler sind, für Politik begeistern“, sagt Claudius Müller-Rensmann vom Jugendrat. Die Interessenvertretung Spannung? Zuhörer bei der Wahlkampfdebatte. der Jugendlichen in Münster hat die Diskussion zusammen mit dem Verein zur Förderung der Generationengerechtigkeit und der Kommunalen Seniorenvertretung organisiert. Oben auf dem Podium beginnt das Wahl-Geplänkel: CDU-Ratsherr Josef Rickfelder preist die EInführung der Ganztagsschulen als Erfolg der schwarz-gelben Landesregierung und warnt davor, dass die SPD die Gymnasien abschaffen will.
Streitgespräch Sozialdemokratin Svenja Schulze wettert gegen das Kinderbetreuungsgesetz und meint: .Kißiz ist Mist!“ Derweil streiten sich Petra Pabst von der FDP und Linke-Landtagsabgeordneter Rüdiger Sagel über die Steuersenkung für Hoteliers und Grünen-Politiker Otto Reiners beklagt das Turbo-Abi. Der Kandidat der Piraten, Philipp Brechler, hält sich eher zurück.
Die Senioren im Publikum hören gespannt zu, viele machen sich Notizen, haben vorformulierte Fragen mitgebracht. Anders verhält es sich mit ihren jüngeren Sitznachbarn. Das Interesse ist begrenzt, es wird viel getuschelt, Zettel mit Nachrichten wandern durch die Stuhlreihen. Am Ende steht der Zwölftklässler Max etwas ratlos vor der Tür: „Ich fand‘ es wenig sinnvoll, sie vor uns hinzusetzen und sich bekriegen zu lassen“, sagt der 19-Jährige. „Besser hätte ich es Igefunden, wenn sie zu uns in die Klassen gekommen wären. Schließlich predigen doch alle kleinere Klassen. “
Thomas Thiel

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