Wählen ohne Vertrauensperson

Veröffentlicht in MAZ, Ausgabe März 2010 von Gunnar Risse

Bei der Landtagswahl wird es Wahlschablonen für Blinde geben
Was bei der Kommunalwahl noch nicht möglich war, wird zur Landtagswahl Realität:

Wenn die MünsteranerInnen im Mai entscheiden, wen sie zukünftig als VertreterIn nach Düsseldorf in den Landtag schicken, sind blinde MitbürgerInnen nicht mehr auf die Unterstützung durch eine Vertrauensperson angewiesen. Wie schon beim Bürgerentscheid, so kommen auch bei den Landtagswahlen sogenannte Wahlschablonen zum Einsatz, mit deren Hilfe auch Menschen ohne Sehkraft eigenständig ihr Kreuz an der richtigen Stelle setzten können.
Otto Reiners, Kandidat von Bündnis 90/ Die Grünen für den Wahlkreis Münster 1, freut sich über die Entwicklung: „Es ist wichtig, dass man es jedem Menschen ermöglicht, ohne fremde Hilfe am politischen Entscheidungsprozess teilzunehmen.“ Die Münsteraner Grünen hatten schon vor der Kommunalwahl die Einführung von Wahlschablonen befürwortet.
Eine Einschränkung gibt es jedoch: Da die in Braille beschrifteten Wahlschablonen landesweit einheitlich sind, benötigen Münsteraner Blinde zusätzlich eine spezielle Tonaufnahme, um sich auch über die hiesigen KandidatInnen der Parteien zu informieren. Deshalb können die Wahlschablonen nur bei der Briefwahl eingesetzt werden.

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.