Grüne im Dialog mit Westfalenfleiß GmbH zum inklusiven Arbeitsmarkt

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Bildlegende:

Bild eines Beschäftigten aus der Schreinerei der Westfalenfleiß GmbH.
Die notwendige Einwilligungserklärung des Beschäftigten liegt uns vor.

Die Grünen tauschten sich mit Vertretern der Westfalenfleiß GmbH über die
aktuellen Herausforderungen bei den Arbeitsangeboten für Menschen mit
Behinderungen aus. Geschäftsführer Martin Becker erläuterte den Grünen, dass die Westfalenfleiß GmbH gemäß dem eigenen Leitbild versucht, möglichst jedem behinderten Menschen ein Arbeitsplatzangebot zu bieten, welches seinen Fähigkeiten und Vorlieben entspricht.

Unmittelbarer Anlass für den Dialog ist ein aktueller Ratsantrag der Grünen
Ratsfraktion, in dem die Grünen fordern, dass die Stadt Münster sich mit
Nachdruck dafür einsetzt, die Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit
Behinderung in Münster in Kooperation kontinuierlich weiterzuentwickeln –
hin zu einem inklusiven Arbeitsmarkt. Die Grünen fordern, so ihr
arbeitsmarktpolitischer Sprecher Otto Reiners, dass das Leistungsangebot
bestehender Werkstattplätze für behinderte Menschen (WfbM) noch stärker auf
die Anforderungen des allgemeinen Arbeitsmarktes ausgerichtet wird und
Beschäftigungsalternativen für MitarbeiterInnen der Werkstätten auf dem
allgemeinen Arbeitsmarkt befördert werden. Hierzu sollen auch vermehrt
Außenarbeitsplätze für WerkstattmitarbeiterInnen geschaffen werden. Michael Dreiucker von der Westfalenfleiß GmbH erläuterte den Grünen, dass nicht wenige Menschen mit Behinderung mit Unter­stützung von Westfalenfleiß in den ver­gangenen Jahren den Sprung auf den all­ge­meinen Arbeits­markt ge­schafft haben. Darüber hinaus gibt es gegenwärtig rund 80 sogenannte Außenarbeitsplätze, die in Kooperation mit Münsteranern Firmen wie der LVM-Versicherung oder der Super Bio Markt AG vorgehalten werden. Dem Übergang auf den normalen Arbeitsmarkt und damit der Inklusion steht jedoch aktuell unter anderem entgegen, dass die Menschen mit Behinderung in den Werkstätten in der Regel höhere Rentenansprüche erwirtschaften. „Hier müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen verbessert werden“ meint dazu die sozialpolitische Sprecherin der Grünen Dr. Petra Dieckmann.

Darüber hinaus bestand Einigkeit im Gespräch, dass nicht nur für den
Übergang von der Werkstatt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt und für die
Beratung sowie die berufliche Orientierung und Erprobung eine ausreichende
Finanzierung notwendig sei, sondern auch gegenwärtig für die Betreuung in
den Werkstätten die finanziellen Ressourcen nicht ausreichen. Die
Geschäftsleitung der Westfalenfleiß wünschten sich deshalb u.a. von den
Grünen eine Unterstützung bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen, da die Löhne von den Beschäftigten in den Werkstätten selbst erwirtschaftet werden.
In den letzten Jahren, so Becker, hat die Westfalenfleiß GmbH von der Stadt
Münster keine Aufträge im größeren Umfang erhalten.

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